Mittwoch, 19. August 2015

Archäologische Kurzwanderung zum Rossladum und zu St. Georg bei Kortsch

Jörgenkirchlein St. Georg bei Kortsch
St. Georg bei Kortsch
Unsere Sonnenbergwanderung endete vor 2 Tagen an St. Ägidius am Schatzknott bei Kortsch (Post vom 17.08.2015), der als prähistorischer Siedlungsplatz gilt. Etwas höher am Sonnenberg sind 3 weitere prähistorische Siedlungsplätze mit der Bezeichnung Rossladum, Valmutz und St. Georg bekannt. Gefundene Bronze-Artefakte auf kleinen Terrassen sowie kalzinierte Tierknochen und Schlacken weisen auf Brandopferplätze an bronzezeitlichen Siedlungen in Zusammenhang mit Bergbau hin. Systematische wissenschaftlich-archäologische Untersuchungen scheinen bisher nicht stattgefunden zu haben, weshalb im Internet nur spärliche Informationen kursieren. Diashow der Fotoserie


Rossladum bei Kortsch
Bei leichtem Regen begeben wir uns auf die Suche. Von der Sonnenbergstraße zweigt ein für den öffentlichen Verkehr gesperrter Forstweg mit der Bezeichnung Rossladum ab. Nach ca. 15-minütiger Wanderung treffen wir an der Einmündung des Wegs 6A auf einen Picknickplatz unter Bäumen neben einer bewaldeten Kuppe. Auf den prähistorischen Siedlungsplatz weisen lediglich verfallene Terrassen hin, auf denen ehemals Holzhäuser der Siedlung standen. Trotz seiner unzugänglichen Lage war das Dorf zu seinem Schutz von einem Ringwall umgeben, der heute nur noch zu erahnen ist. Warum und gegen wen sich das Dorf schützen musste, verbirgt das Dunkel von Geschichte.






Steig zu St. Georg
Steig zu St. Georg
Als ergiebiger erweist sich der Besuch von St. Georg, eine vermutlich im 7. Jahrhundert errichtete Kapelle, die als Jörgenkirchl bezeichnet wird und auf einem nur schwer zugänglichen kleinen Felspalteau liegt. Ein von der Sonnenbergstraße abzweigender neuer Steig ermöglicht den Besuch. Eine senkrecht aufragende Felswand queren wir auf einem ausgesetzten und mit Drahtseilen gesicherten Felsband, von dem wir in engen Serpentinen steil zur Ruine auf dem Felsplateau ansteigen. (15 Minuten ab Sonnenbergstraße)





St. Georg bei Kortsch
St. Georg bei Kortsch
Erhalten sind nur noch Mauerreste mit Spuren von Fresken. Ein Dach schützt seit einigen Jahren die Ruine vor Wettereinflüssen. Vor der Kapelle informieren Bronzetafeln über das Wenige, was bisher bekannt ist. Eine Grube im Langhaus der Kirche war die Gruft des Kirchenstifters. Die Gruft wurde von Grabräubern geplündert. In der Apsis ist neben einem Schalenstein eine Darstellung der Georgslegende aus dem Jahr 2003 zu sehen. Bis auf einige schmale Terrassen unterhalb der Kapelle finden wir keine weiteren Hinweise eines prähistorischen Siedlungsplatzes. 

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